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Die Theisauer Wallfahrt – Glaube, der bewegt

Die Theisauer Wallfahrt nach Vierzehnheiligen hat ihren Grund in einem Gelübde. Während des Ersten Weltkrieges gelobte ein Theisauer Bürger, bei einer gesunden Heimkehr aus dem Krieg eine Wallfahrt zu den Vierzehn Heiligen Nothelfern. So entstand aus tiefem Glauben heraus diese Wallfahrt. Sie ist ein Zeichen vieler Theisauer und Burgkunstadter für einen Glauben, der unterwegs ist, für einen Glauben, der sucht und schließlich findet und ans Ziel kommt.

Die Wallfahrt wurde seit ihrer Gründung ununterbrochen bis heute durchgeführt. Mit einer Ausnahme: 1945 verhängten die US-Amerikaner eine allgemeine Ausgangssperre, so dass man in diesem Jahr nicht nach Vierzehnheiligen wallfahren konnte.

Wallfahren bedeutet auch Anstrengung. So machte man sich am Dreifaltigkeitssonntag, also dem Sonntag nach Pfingsten, bereits um 2:00 Uhr, zu Fuß auf den Weg. Am Ziel – in der Basilika von Vierzehnheiligen – feierte man eine Messe. Um 13:00 Uhr ging es zu Fuß zurück. Am Abend kam man wieder in Theisau an.

Bis heute hat sich nach über 90 Jahren nicht viel geändert. Auch heute findet die Wallfahrt traditionsgemäß am Dreifaltigkeitssonntag statt. Der Beginn ist jedoch um 2:30 Uhr. Zunächst geht es über den Radweg nach Burgkunstadt. Auf dem Netto-Parkplatz reihen sich die Burgkunstadter ein; gemeinsam zieht man in Richtung Röhrig weiter, um dann nach Pfaffendorf abzubiegen. Über Burkheim, an Isling vorbei durch Roth erreicht man Klosterlangheim. In Roth und Klosterlangheim werden die Theisauer Wallfahrer von den Kirchenglocken gegrüßt. Vom alten Zisterzienserort aus wird der Langheimer Berg erklommen, um von oben zur Basilika herabzusteigen. Die Messe um 8:00 Uhr ist seit den Anfängen der Wallfahrt ihr Höhepunkt und ihr spirituelles Ziel. Nach dem Gottesdienst wird zum Seubelsdorfer Kreuz gelaufen, wo ein Bus die Gläubigen um ca. 10:45 Uhr aufnimmt und zurück nach Burgkunstadt und Theisau bringt.

Wie existenziell und bedeutsam die Wallfahrt für die Gläubigen ist, zeigt sich auch daran, dass junge Theisauer von weither kommen, um an ihr teilzunehmen. So verbindet die Theisauer Wallfahrt nach Vierzehnheiligen die Gläubigen auf ihrem gemeinsamen Weg zu Gott.