Durch den Ersten und Zweiten Weltkrieg verlor die Pfarrkirche ihre historischen Glocken. Auf Anordnung des Militärs mussten die Glocken abgenommen und für Kriegszwecke eingeschmolzen werden.
Durch die mühevolle Recherchearbeit in verschiedenen Archiven durch den Mainecker Gunther Czepera konnten Informationen zu den alten Glocken gefunden werden.
So wurde im Jahr 1929 in der Beilage zum Lichtenfelser Tagblatt, die den Namen "Heimat-Blätter" trug, in den Ausgaben Nummer 22 und 26 ein Bericht von Oberarchivrat Dr. Ludwig Schrauder aus München abgedruckt. Seine Arbeit trug den Titel: "Die Glocken des Bezirksamtes Lichtenfels in den Kriegsjahren 1917 und 1918".
Für Burgkunstadt ist hier niedergeschrieben, dass das alte Geläute "ein äußerst harmonisches und für seine herrliche Klangwirkung allgemein bewundertes Geläute von vier Glocken, die ein Gewicht von 1.470, 658, 420 und 130 kg hatten und den Jahren 1887 (2 Stück), 1835 und 1888 angehörten", ist.
Die kleinste Glocke (130 kg) musste am 11. August 1917 an das Militär abgeliefert werden. Dafür wurden der Pfarrei 585 Reichsmark als "Übernahmepreis" gezahlt. Am 5. September 1917 wurde die Enteignung der größten Glocke (1.470 kg) angeordnet. Aufgrund des Kriegsendes blieb diese Glocke aber zunächst verschont.
Im Zweiten Weltkrieg wurden dann aber die drei übrigen historischen Glocken durch die Nazis beschlagnahmt und zur Waffenproduktion eingeschmolzen. Damit waren alle historischen Glocken für immer verloren.