Die Pfarrkirche St. Heinrich und Kunigunde zeigt sich durch ihre eindrucksvolle Einturmfassade von ihrer glänzendsten Seite. Sie ergibt zusammen mit dem Stolz seine Schauseite zeigenden Rathaus am anderen Ende des Marktplatzes und mit den, beide Bauwerke elegant verbindenden Bürgerhäusern in Fachwerk und Stein, das Bild eines kleinstädtischen Marktplatzes mit ganz besonderem Reiz.
In der Kirchenfassade hat der letzte fürstbischöflich-bambergische Hofwerkmeister Johann Lorenz Fink im späten Rokoko eines seiner Meisterwerke geschaffen. Mächtig, doch ruhig und in eleganten Formen beherrscht der viergeschossige Eingangsturm mit den bescheidenen zurückstehenden Fassadenflügeln die Szene.
Das Untergeschoss des Turmes nimmt das rundbogige Kirchenportal mit Scheitelstein auf. Den Abschluss des Einganges bildet ein kräftiges Gesims und auch den Übergang zum ersten Turmobergeschoss. Genutete toskanische Pilaster (= Pfeiler) mit hohem Gebälk gerahmt, fassen beide Turmgeschosse als Mittelstück zu einer schöngegliederten Einheit zusammen. Die hohen rundbogigen Fenster mit Pilasterrahmung der Fassadenseiten ergänzen flankierend die Gesamtwirkung.
Das zweite Turmobergeschoss zeigt einfache Pilaster mit korinthischen Kapitellen (= Abschluss auf einem Pfeiler) und in der Mitte das rundbogiggerahmte Schallfenster mit Holzjalousien. Die Volutenhalbgiebel der Fassadenseitenteile schwingen sich, von den Urnen auf der Attika aus, seitlich dem Turm an. Vom zweiten Turmobergeschoss schiebt sich ein vorgeblendeter Giebel in das nächste Obergeschoss hinauf. Die Schallfenster zeigen auch hier gleiche Formgebung. Nach allen Richtungen sind Uhren bis an die etwas aufgestülpte Turmhaube angebracht.
Der hochgezogene verschieferte Turmhelm wird von einem Gesims halbiert. In seinem unteren Teil hat der Helm eine Zwiebelkuppel, der obere Teil ist in eine lange Spitze hochgezogen, die mit Kugel und Kreuz bekrönt ist. In den letzten Jahrhunderten musste der Turmknopf mit dem Kreuz mehrmals ausgebessert oder erneuert werden, zuletzt im Jahr 2002. Auf der Freitreppe vor dem Kirchenportal stehen die Sandsteinfiguren Maria Immaculata und Johannes Nepomuk. Diese Standbilder stammen aus dem nahen Zisterzienserkloster Langheim und wurden nach der Klosterauflösung erworben.
Die Außenwände des Langhauses zeigen einfache Gliederung in Sandsteinquaderung. Die Seiteneingänge tragen einfach profilierte Gesimse, die Fenster sind rundbogig hoch in entsprechender Formgebung. Die Ecken tragen Pilasterschmuck. An den Kanten des Chores schlichte Vorlagen. An der Nordwestseite unten ist die Jahreszahl 1812 eingehauen und oben an der Ostseite des Turmes die Jahreszahl 1773. Im Südlichen Chorwinkel liegt die Sakristei.
