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Die erste Pfarrkirche – eine romanische Chorturmkirche

Zeichnung der ersten Pfarrkirche Burgkunstadt

Vom ersten Kirchenbau zeugt heute nichts mehr. Jedoch hat sich im Stadtarchiv Burgkunstadt ein Flur- und Jagdriss aus dem Jahr 1747 von dem Geometer Thalblitzer erhalten, auf dem die Pfarrkirche skizzenhaft festgelegt wurde.

Dank einer Bauzeichnung zur Burckunstatter Kirchen vom 12.03.1783 des großen Baumeisters Johann Lorenz Fink aus Memmelsdorf/Bbg. kennt man die Ausmaße des alten Turms, da Fink neben dem neu zu bauenden Turm auch noch den alten eingezeichnet hat.

Der romanische Bau war so gebaut, dass der Altar im Osten stand. Diese Ostung gehörte sozusagen zum kirchlichen Programm. Der romanische Chorturm war zwölf Meter stark und zehn Meter tief. Ein Tonnengewölbe von über sieben Metern Spannweite überwölbte den Vorchor. Der Chorbogen gab den Blick vom Langhausaus zum Hauptaltar in einer Apsis, einer Altarnische, frei. Die Sakristei war im Gegensatz zu heute an der Nordseite des Turms angebaut. An der Südseite gegenüber befand sich das Beinhaus, der Karner. Auf einer Wendeltrepe erreichte man die Glockenstube im ersten Turmobergeschoss. Das zweite Obergeschoss barg die Turmuhr und die Glockenstühle. Den Abschluss des spitzen Turmhelms bildeten Turmknopf und Kreuz. Eine Turmuhr wird erstmals in der Kirchenrechnung 1595/96 genannt. Die wohl älteste Uhr der Pfarrkirche wird die Sonnenuhr an der Turmsüdseite gewesen sein. Aus den angeführten Angaben in der genannten Kirchenrechnung können wir uns daher doch ein einigermaßen anschauliches Bild von der romanischen Chorturmkirche machen.