Es muss sich um einen verkürzten Kreuzweg der sogenannten Sieben Vorfälle gehandelt haben, von dem nur drei Bildstöcke (Bilder am Ende der Seite) heute noch zum Teil erhalten geblieben sind.
Am Fuß des Friedhofsberges steht auf Pfeilern eine rechteckige Sandsteinplatte. An der Nordseite des Aufsatzes befindet sich eine Kreuzanheftung Christi, am Sockel reliefiertes Vesperbild. Die Südseite zeigt die Hl. Veronika, das Schweißtuch Christi haltend, umrahmt mit Flaschensäulchen und Engelchen aus dem Anfang 16. Jh., wohl 1518; Erneuerung 1718.
Dieser steht fast auf der Höhe des Kapellenberges und ist aus Sandstein. An der Vorderseite des Pfeilers findet sich ein Kreuzrelief mit den Fünf Wunden Christi, wohl aus dem 17. Jahrhundert. An der Stirnseite des Aufsatzes sieht man die Kreuzaufrichtung, an der Rückseite (1518) ein Flachrelief des Schmerzensmannes mit Flaschensäulen umrahmt von Engeln. Gute Arbeit eines unbekannten Meisters.
Fragment des Aufsatzes an der südlichen Kapellen-Außenwand. Christus wird gegeißelt. Handwerklich geschätzt 16./17. Jahrhundert.
Nach dem Bericht des Christoph Burckhardt von 1666 ist die Tierkapelle nach Meinung alter Leute in dem vorgewesten Bauern- (1525) oder Markgrafenkrieg (1552/53) "totaliter rumiret" worden. Von einer mittelalterlichen Tierwallfahrt, wie H. Mayer berichtet, kann nichts Bestimmtes gesagt werden. In den Jahren 1659/60 wurde auf dem Platz der alten Tierkapelle vom Dompropstei-Amtmann Christoph Burckhardt eine neue Kapelle gebaut, die den heutigen Chor und Vorchor umfaßt haben mag. Am 26.09.1666 wurde sie von Dechant und Pfarrer E. Kraus von Weismain eingeweiht. 1677 erfolgte an der Südseite des Chores der Anbau der Sakristei mit zwei Fenstern und gotischem Fischblasenmaßwerk. Das 1719 erbaute barocke Langhaus wurde nach dem Fünfwunden-Brüderschaftsbuch am 31.09.1720 geweiht. 1744 berichtet Pfarrer Schimmel von Burgkunstadt, daß die Kapelle noch nicht gänzlich im Bauwesen hergestellt und der ganze Chor und der Turm von neuem aufzubauen seien.